Die Lust am Sehen oder Vage Erinnerungsbilder
Anmerkungen zum Werk von Franziskus Wendels


Pendeln zwischen verschiedenen Welten
Der 1960 in Daun in der Eifel geborene Künstler Franziskus Wendels pendelt zwischen Welten. Der Großstadt und dem Landleben, seiner Wahlheimat Köln und seinem Geburtsort Daun. An beiden Standorten unterhält er ein Atelier. In Daun ist seine Werkstatt zusätzlich mit einem beeindruckenden Lager kombiniert. Wendels oft in Serien geschaffene Arbeiten entstehen aber meist in Köln. Sein Kunstschaffen und seine Motive sind von beiden Welten beeinflusst.  

Großstadt
Dem Reiz des Urbanen ist Franziskus Wendels seit seinen Studienjahren verfallen. Diese führten ihn nach Mainz, Montpellier und Berlin. Frühe Arbeiten zeigen städtische Straßenfluchten im Lichtermeer und Hochhaussilhouetten mit topographischen Details des Kudamms in Berlin, der 5th Avenue in New York oder des Boulevard Royals in Luxemburg. Der Künstler wollte das pulsierende Leben einfangen. Was eignet sich hierfür besser als Millionen verschiedener Lichtquellen? Die Lichtreflexe auf seinen damals noch mit pastos aufgetragenen Farbpunkten  gemalten Bildern bieten dem Auge keinen Ruhepunkt und verlocken, die gesamte Bildfläche optisch abzutasten. So gelang es Wendels die allgegenwärtige Reizüberflutung, das in der Luft liegende Flimmern mit viel Farbe visuell zu vermitteln. Die Großstadtmotive beschäftigen den Künstler noch immer. Insbesondere bei den auf die Materialassemblagen aufgebrachten, schemenhaften Zeichnungen finden sich die Hochhäuser und beleuchteten Straßen wieder.

Landleben
Neben der Kindheit auf dem Land verspürt Franziskus Wendels bis heute eine starke Affinität zu seiner Heimat und Familie. Bei seinen regelmäßigen Landfluchten sucht er die Weite der Landschaft, Natur, Ruhe, Stille und Konzentration. Vom Landleben inspirierte Motive sind die Hochsitze (S. 64 - 67), die dick verschneiten Häuser (S. 70 - 73), die Sprungtürme am Gemündener Maar (S. 78, 79) und die weiten, einsamen Landschaftsräume. Die nächtlichen Seeansichten »Februar 8«, »Februar 9« und »Februar 14«  (S. 41, 43, 45) sind in ein nahezu unwirkliches Licht getaucht, wie wir es aus klaren Vollmondnächten kennen. Mond oder Sterne sind bei Wendels aber nicht zu sehen. Auch stört auf diesen Arbeiten  kein künstliches Licht die Bildstimmungen. Die magisch beleuchteten Nachtlandschaften lösen sich fast in Abstraktion auf. Die von der Wirklichkeit inspirierten Ideallandschaften ziehen den Blick ins Bild und haben eine meditative Wirkung.

Nachtstücke
Seit jeher fasziniert die Nacht Künstler, Dichter, Schriftsteller und andere Kreative. Die Nacht hat viele Gesichter. Als Motiv ist die Nacht sowohl positiv wie negativ besetzt. In der Nacht herrscht Ruhe. Die Menschen ziehen sich nachts in ihre Häuser zurück. Andererseits finden in der Nacht viele Events und Ereignisse statt. Film, Theater, Oper, Vergnügen, die Leichtigkeit des Seins, Rausch, Liebesnächte sind mit der Nacht verbunden. Die finstere Nacht schürt aber auch Ängste, ist unheimlich, gebiert Alpträume. Von ewiger Nacht sprechen wir in Zusammenhang mit dem Tod. In der Romantik wurde die Nacht glorifiziert. War der Ort allen Seelenheils. Novalis schrieb um 1799/1800 die »Hymnen an die Nacht«. Die Nacht war der Ort seiner Sehnsüchte. Für die Expressionisten dagegen war die Nacht Sinnbild der dunklen Seiten menschlicher Existenz wie Einsamkeit, Angst und Krieg.

Die Nacht in der Großstadt ist eine andere als die Nacht auf dem Land, im Dorf, im Wald. Hier ein städtisches Lichtermeer, Verkehr, beleuchtete Straßenzüge, Restaurants, Bars, Cafés. Auf dem Land: Dunkelheit, tiefe Schwärze, Ruhe, ab und zu ein vorbeifahrendes Auto.

In Franziskus Wendels bisherigem Oeuvre finden sich viele Nachtstücke. Die Nacht ist die von ihm bevorzugte Tageszeit, in der sich seine Bilder ereignen. Durch die Kontrastierung mit Schwarz rücken die heller gemalten Bildgegenstände verstärkt ins Blickfeld. Teilweise schweben sie - wie zum Beispiel die um 2002 entstandene Serie mit Kronleuchtern - vor einem unendlich scheinenden, undefinierbaren dunklen Raum. Der Künstler inszeniert das spärlich gesetzte, wenig erhellende Licht auf seinen Arbeiten und bringt so die Motive vor dem schwarzen Fond zum Leuchten. Durch das subtile Austarieren von hellen und dunklen Partien gelingen ihm geheimnisvolle Stimmungsbilder. Diese faszinieren seit jeher. Man denke nur an Adam Elsheimers trotz des kleinen Formats großartige Nachtdarstellungen, allen voran »Die Flucht nach Ägypten«.

Geschichtenerzähler?
Wie gesehen, zieht auf Wendels Bildern das Licht die Blicke magisch an und macht neugierig. Wir wollen mehr wissen als wir sehen. Beim Betrachten der Arbeit »Blind Date 3« (S. 25) stellt sich die Frage „Wer trifft wen, wann und wo? Auf dem in laszives, rötlich violettes Licht getauchten Tableau sehen wir am linken Bildrand eine leicht schräg gestellte Jalousie, durch die Licht ins Zimmer fällt. In der rechten Bildhälfte erkennen wir  den Ausschnitt eines Doppelbetts mit brennender Nachtischlampe. Handelt es sich bei dem Raum um ein Hotelzimmer, ein Stundenhotel, ein Gästezimmer oder ein privates Schlafzimmer? Unsere Phantasie wird durch die geheimnisvolle Aura des Bildes und die karge, allgemein gehaltene Kulisse in Gang gesetzt.

Die Arbeit »Unterdessen« (S. 16), die auch auf der Katalogrückseite abgebildet ist, zeigt einen länglichen Gang, an dessen Ende ein unscharf wahrnehmbares, helles Licht durch einen offenen Türrahmen sichtbar wird. Ist der rückwärtige Raum ein ersehntes Ziel oder nur ein hell erleuchtetes Zimmer? Wird jemand erwartet? Ist es ein Wohnungsflur oder ein schmaler Hotelgang?

Bei der Arbeit »Farewell 2« (S. 33) handelt es sich um ein klassisches Nachtstück. Wie durch einen Dunstschleier sehen wir am rechten Bildrand eine Häuserfassade mit regelmäßig angeordneten Fenstern, die am Flussufer und einer von Straßenlaternen erleuchteten Brücke liegt. Letztere erstreckt sich von der Mitte des Bildes bis zum linken Bildrand. Die in gräulichem Ocker gehaltenen Bauwerke heben sich markant vom schwarzen Nachthimmel ab. Die gesamte Komposition -  die verlassene Straße, die fahle Beleuchtung und die verschlossenen Fenster - erzeugen eine melancholische Grundstimmung. Wer geht hier weg? Wer lässt was zurück und bricht auf? Erinnerungen an Abschiede und der Beginn neuer Lebensabschnitte werden durch das Motiv und den Titel evoziert.
 
Wendels prägnante Bilder und diffuse Lichterscheinungen sind narrativ und doch verschlossen. Sie erzählen keine Geschichten, sondern lösen beim Betrachten eine Kette von Assoziationen aus. Die in mystisches Zwielicht getauchten Szenerien setzen eine Erzählung oder einen Kurzfilm im Kopf des Betrachters frei. Der Plot leitet sich einerseits aus dem Dargestellten ab und wird andererseits aus den in unseren Köpfen abgespeicherten Bilderwelten gespeist. Wendels sorgfältig vorbereitete Szenen bleiben geheimnisvoll und unklar. Und doch kommen sie einem des Öfteren irgendwie bekannt vor. Teilweise stellt sich angesichts der Werke eine Art Dé-jà-vu-Gefühl ein: Es scheint, als habe man eine ähnliche Situation irgendwo irgendwann schon einmal erlebt oder gesehen. Erinnerungen an selbst Erlebtes mischen sich mit Erinnerungen an Filme, Romane und andere kollektive Erfahrungswelten. »Erinnerungsbilder« sind ein Phänomen, das den Künstler seit längerer Zeit beschäftigt. Wobei er hier auch seine eigenen Erinnerungen mit einschließt, die er beim Malakt in die zuvor meist grob skizzierten Bilder mit einfließen lässt.

Serien
Franziskus Wendels arbeitet in Serien. Über Wochen und Monate hin kann er ein Thema wie nächtliche Straßengefüge oder von kugelförmigen Lampen beleuchtete Caféhaus-Bilder malerisch variieren. Oder in regelmäßigen Abständen in veränderter Form wieder aufgreifen. Eine der jüngsten Serien sind die »Inkognito« und »Up and Down« betitelten Treppen (S. 12 -15, 17, 20/21, 28/29). Sie kommen aus dem Nichts und enden im nebulösen Raum. Im Nirgendwo oder am Abgrund? Das spärliche Licht gibt keine Hinweise. Einer Arbeit wie »Inkognito 10« (S. 17), die auch für das Titelblatt des Kataloges ausgewählt wurde, wohnt aufgrund des Motivausschnitts und der Lichtführung eine deutlich spürbare Spannung inne. »Inkognito« kann auf eine Person oder einen Ort anspielen. Spätestens der vielsagende Titel evoziert einen Thriller im Kopf des Krimigeschulten Betrachters. Diese und andere Werke eignen sich perfekt als Titelblätter für Kriminalromane. Neben den durch Licht- und Schatteneffekten bestimmten Treppen gibt es auch Ausschnitte von Treppenstufen, die ebenso gut als Abfolge von Streifen gelesen werden könnten, wie zum Beispiel »Up and Down 13« (S. 14).

Farbgebung
Subtil und überlegt bespielt Franziskus Wendels seine Leinwände. Die fertigen Werke zeigen in den letzen Jahren so gut wie keine malerische Handschrift. Die meist als flächendeckende Lasur ausgeführte Malerei unterstreicht durch ihre Glätte und Perfektion die geheimnisvolle  Ausstrahlung seiner Bilder. Der Künstler rollt die Farbe in vielen Schichten auf die Leinwände. Die abschließenden, in einer Tonalität ausgeführten, monochromen Lasuren bestehen aus mehreren fast transparenten Farbschichten. Allenfalls bei den zuletzt aufgebrachten Lichtpunkten - wie den Scheinwerfern eines Autos - setzt er die Farbe als pastosen Fleck aufs ansonsten fertige Bild. Tiefes Grünblau, Stahlblau, Bleu, zartes Rosé, dunkleres Rot, Schwefelgelb, Ocker, Grau und Schwarz bestimmen die Bildräume. Diese geraten oft zu Farbstimmungsbildern. Durch die Tiefe und Intensität der Farbe üben sie eine sogartige Kraft auf den Betrachter aus. Die vom Künstler gewählte Farbe beeinflusst die  tiefenpsychologische Aussage eines Werks. Gleichartig aufgebaute Motive wie die zuvor beschriebenen Treppen wirken in den diversen Farbgebungen und -abstufungen immer verschieden. So gerät ein Bildmotiv nicht zuletzt durch die Farbe mehr oder weniger geheimnisvoll, ein anderes Mal gar bedrohlich. Teilweise steigern die abschließenden Lasuren das Nebulöse und Unscharfe einer Szene noch, so dass es scheint, als ob ein Schleier über dem Bildgeschehen liegt. Wobei außer Lichtphänomenen eigentlich nichts passiert.

Unschärfe
Neben der Farbe und dem Licht trägt das Unscharfe nachhaltig zu der Aura der Bilder von Franziskus Wendels bei. Sie ist ein typisches Merkmal der meisten Arbeiten von ihm. Wie gesehen, lösen die Werke je nach Stimmungslage immer wieder andersartige Empfindungen und Überlegungen aus. Exakt zu deuten sind sie nicht. Dafür sind die örtlichen Eigenheiten und das Interieur zu vage, zu allgemein, zu unbestimmbar. Und zu undeutlich.

Die Unschärfe ist in den letzten Jahrzehnten zu einem vielfältig einsetzbaren Stilmittel avanciert, dass als ein »mittlerweile selbstverständlicher Faktor visueller Gestaltung« angesehen wird. Das letztlich Unbestimmte und nicht Auflösbare  macht Werke für Betrachter wie Künstler spannend. Und entspricht unserem modernen Leben. »Diese Mehrdimensionalität scheint mir das zu sein, was Kunst eigentlich spannend macht. Die Attraktivität eines Werkes ist dann nur der Lockstoff oder die äußere Klammer.«, sagte Franziskus Wendels bereits 2008 in einem längerem Gespräch über seine Kunst. Unschärfe »schafft einen unterdeterminierten Raum, aus dem der fragende und suchende Blick des Betrachters einen Aktionsraum macht, der es dem Bild ermöglicht aktiv zu werden und im Austausch mit dem Betrachter eine Welt entstehen zu lassen, die auf der Bildoberfläche nicht abgebildet ist. Unschärfe ist erfinderisch, und durch die Beteiligung der Einbildungskraft des Betrachters führt sie zu kleinen Geburten.«

Für die Ausstellung »Unscharf: Nach Gerhard Richter« in der Hamburger Kunsthalle im Frühjahr 2011 wurde Franziskus Wendels als einer von insgesamt 23 Künstlern ausgewählt. Das Hamburger Haus ist die erste und bisher einzige Institution, die dem Phänomen der Unschärfe eine große Ausstellung widmete.

Titel
Des Öfteren wurde schon auf die beredten Titel von Franziskus Wendels hingewiesen. Analog zu seinen Werken sind seine Bildtitel zwei- oder mehrdeutig. »Duell« benennt er die Hochsitze im Wald. Dabei duelliert sich hier niemand. Falls ein Jäger im Hochsitz sitzt - was nicht zu sehen ist - könnte er auf das ebenfalls nicht abgebildete Wild zielen. Letzteres würde aber nicht kämpfen, sondern allenfalls fliehen. Die Arbeit »Rendezvous 10« (S. 53) gibt den Blick frei auf ein von Kugellampen fahl beleuchtetes Café, genauer einen Spiegel im Café. Wobei wir niemand sehen, der sich trifft. Das Café ist der Ort der Verabredung, des Rendezvous, das noch kommt oder sich schon ereignet hat. Und wird noch Ort vieler Treffen sein. Die  ähnlich komponierte Arbeit »Members only 4« (S. 52) dagegen evoziert aufgrund des Bildnamens sofort die Vorstellung von exklusiven Clubs, Dazugehören, Ausgeschlossensein. De facto sehen wir aber nur den Ausschnitt eines leeren Lokals. Viele Titel von Franziskus Wendels haben ihren eigenen Witz. So sehen wir bei der »Geisterfahrer« betitelten Serie (S. 48, 49) keine gegen den Verkehrsstrom fahrenden Fahrzeuge, sondern ein einzelnes Auto zu später Stunde in einer einsamen Gegend. Einen fahrenden Geist eben.  

Skizzen
Franziskus Wendels liebt es, durch die Stadt zu streifen und Passanten und Szenerien zu beobachten. Regelmäßige Aufenthalte in bevorzugten Cafés strukturieren seinen Alltag. In diesen Stunden entflieht er der Einsamkeit des Ateliers. Beim Flanieren und generell beim Unterwegssein hält er Situationen, Motive und Lichtstimmungen, die ihn interessieren, als kleine Skizzen fest. Die, wie er selbst sagt, auf der Straße gefundenen Motive führt er später im Atelier oder zu Hause mittels seiner Skizzen und aus der Erinnerung heraus als Studie aus. So gibt es zu vielen Bildern eine Reihe von Zeichnungen, in denen Größenverhältnisse, Perspektiven, räumliche Grundzüge, Motivausschnitte und anderes auslotet werden. Fotografische Vorlagen gibt es bei ihm so gut wie keine. Beim Malen stützt sich der Künstler auf das Erarbeitete und bringt es zur Vollendung. In der Bitburger Ausstellung zeigen wir zu einigen der ausgestellten Werke die entsprechende Studie. Dabei fällt auf, wie treffsicher Franziskus Wendels skizziert und welchen Perfektions- und Schönheitsgrad er bei seinen fertigen Gemälden anstrebt.

Die auf das Wesentliche reduzierte Zeichnung der Skizzen- und Studienblättern findet sich auch in Wendels mit phosphoreszierender Farbe bemalten Materialassemblagen.

Lichtinstallationen
Die begehbaren, dreidimensionalen Lichtinstallationen von Franziskus Wendels spielen mit Effekten. Sie verblüffen die Betrachter, indem sie zwischen einer großzügigen, sich weit erstreckenden glitzernden Welt vor dunklem Horizont und einer ernüchternden Installation changieren: Teilweise mittels einer Zeitschaltuhr im Minutentakt. Die skizzenhaft gemalten Stadtsilhouetten und räumlichen Szenerien nehmen durch ihre leuchtende Plastizität vor dunklem Grund gefangen, während die Installation bei Tageslicht die Tristesse und Banalität der Fundstücke und der aufeinander gestapelten Alltagsgegenstände zeigt (S. 92 - 101). Vergleichbar einer Straße, die bei Nacht glanzvoll erleuchtet einen verlockenden Ort voller Glamour darstellt, der bei Tag alles andere als einladend wirkt. Die Installationen verdeutlichen die Ambivalenz unserer Existenz, zeigen wie nah Faszination, Traum und Realität oft liegen.


Franziskus Wendels Arbeiten wecken die Lust am Sehen. Sie ziehen in ihren Bann. Die assoziationsgeladenen Bilder fesseln den Blick und regen die  Phantasie an. Nach eingehender Beschäftigung mit seinem Werk entdeckt man immer öfter Ausschnitte seiner mehrdeutigen und unscharfen Motive im eigenen Umfeld und auf Reisen. Seine Werke erweitern das eigene Bilderrepertoire um Farb- und Lichterfahrungen. Und bringen Erinnerungen zurück ins Bewusstsein.



Dr. Ute Bopp-Schumacher
August 2012
Duell
Invitation
Modus Vivendi
Evidenz
Blind Date
Landflucht

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